wiewohl ich noch spezifizieren sollte, dass das schubladen-modell wenig mit dem gegenwärtigen modell der netzwerke in übereinklang steht. das gehirn wird ja als netzwerk angesehen, warum also schubladen?
aber letztendlich passen die modelle doch zusammen: wenn ich bestimmte erfahrungen gemacht habe, entwickeln sich im hirnnetzwerk routinen. um die komplexe welt zu reduzieren und das verhalten zu vereinfachen, neigt der mensch zu automatismen. und selbige automatismen kann ich dann eigentlich auch "schublade" nennen. oder "reflexe".
das schöne und vielleicht auch besondere am geist ist aber, wie ich finde, dass wir ihn jeden tag neu programmieren können. das kostet oft mühe, ist aber in geringem maß möglich. und das versuche auch ich: wegzukommen von mir eingeimpften kollektiven denkroutinen.
mit dieser haltung wird man auch milder gegenüber andersdenkenden. man mag ihre denkweise für verkehrt oder vereinfacht halten, aber sie sind nicht mehr "feinde", sondern gewissermaßen "opfer".
(die begriffe sind etwas zu deutlich, aber mir fallen gerade keine schöneren ein
lg
tolya