Dennoch würde ich gerne noch kurz ein Wort zu seinem Beginn verlieren (im Laufe dieses Posts werde ich mich gegen Tolya UND Dirk wenden, so dass sie vielleicht zu wahrer Freundschaft finden, indem sie gemeinsam über mich herfallen
Der Zündfunke war ja, wenn ich mich nicht irre, Tolyas Vorschlag, einen professionellen Graphiker zu beschäftigen. Dem würde ich mich im Prinzip anschliessen und zwar nicht, weil ich die Leistung eines engagierten und kenntnisreichen Amateurs wie Dir, Dirk, geringschätzen würde. Aber ich habe jahrelang mit professionellen Graphik-Designern zusammengearbeitet, und das, was die mehr können als ein guter Amateur, beschränkt sich nicht auf die bessere Beherrschung einiger Computerprogramme. Auch wenn jeder heute ein Graphikprogramm auf dem Rechner hat - die haben nicht umsonst lange studiert.
Ich besitze - seit ich selbständig bin - sowohl eine digitale Spiegelreflexkamera als auch ein gutes Amateur-Designprogramm. Weil ich einfach weiß, dass viele kleine Kunden (und meine Kunden sind klein) gerne alles aus einer Hand haben. Aber ich vergesse nie, darauf hinzuweisen, dass ich kein Profiphotograph oder Designer bin. Ich habe in der Zeit, in der ich mit Profis zusammengearbeitet habe, sehr viel Ehrfurcht vor deren Leistung gewonnen, vielleicht, weil ich im selben Boot sitze wie sie. Jeder hat Publisher - jeder glaubt, er sei ein Graphik-Designer. Jeder hat eine Digicam - jeder hält sich für einen Photographen. Jeder kann schreiben - jeder glaubt, er könne meine Arbeit machen.
Tolya hat sicherlich ziemlich geringschätzig über eine gute Amateurarbeit gesprochen. Aber es bedeutet eine Geringschätzung der Profis zu meinen, man könne das wohl genausogut.
Eine andere Frage ist allerdings: Können wir uns einen Profi leisten? Denn es ist immer einfach, nach einem zu rufen, Tolya. Aber gute Profiarbeit kostet gutes Geld. Idealerweise finden wir eine(n) professionelle(n) Graphik-Designer(in) unter uns, der oder die das ehrenamtlich macht, dann wäre der Fisch gegessen. Wenn dem aber nicht so ist, sollten wir uns gründlich überlegen, welchen Anspruch wir haben, was wir wollen. Denn so schlecht, dass man nur um das zu vermeiden mal eben ein paar hundert (oder gerne auch tausend) Euro über den Tisch schiebt, war Dirks und Rikes Arbeit nun wirklich nicht.
Wäre O livro ein Unternehmen, würde ich sofort sagen: Profis, und NUR Profis, anders geht es nicht. Aber O livro ist kein Unternehmen und wir sind nicht reich. Von daher ist es gar nicht so schlecht, gute Amateure zu haben.
Ich glaube außerdem, bevor wir in die konrete Planung gehen, sollten wir erst einmal definieren, was wir wirklich wollen. Mit einiger Verwunderung habe ich festgestellt, dass die ursprüngliche Flugblattidee - angeregt von Dirks Zeitungsidee - von mir war. Was mir damals vorschwebte, war ein wirkliches Flugblatt, nicht eins, dass nur vorgibt, eines zu sein. Das bedeutet:
1.) Einfaches Design in einem gängigen Programm, möglichst monochrom, damit jeder es wirklich kopieren und weitergeben kann.
2.) Keine geplanten Vertriebswege. Eine Anfangsauflage wird verteilt, und dann sehen wir, was passiert.
Der PR Konzeptioner in mir wendet sich natürlich schreiend und mit Grausen. Aber der Rest von mir (und das ist die Mehrheit
Die andere Methode wäre - und dahin scheint es mir hier zu gehen - ein möglichst professionelles Flugblatt zu schaffen. Dann muss man sich natürlich über Verteilwege, Auflage, Einbindung von professionellen Designern etc. Gedanken machen. Aber dann wäre es auch konsequent, konzeptionell zu beginnen: WAS wollen wir mit dem Flugblatte erreichen, WEN wollen wir ansprechen, WIE sprechen wir diese Zielgruppe am besten an, etc., etc., etc.
Es hat wenig Sinn, Vertriebswege und Auflagen zu planen, ohne sich darüber im Klaren zu sein.
Ich bin aber weiterhin für die Idee eines echten Flugblatts. Doch selbst bei dem sollte man sich grob darüber im klaren sein, für wen es gedacht ist.