Zimmerservice

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Hamilkar Schass
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Zimmerservice

Beitragvon Hamilkar Schass » 03.02.2011, 01:09

"Messetage." Simon drehte sich auf den Rücken und zog das Kopfkissen über seinen Kopf. "Schlechte Idee, keine schnellen Bewegungen." Er drehte sich langsam wieder auf den Rücken.
Er hatte sich auf die Messe gefreut, Klinken geputzt, um mit nach Frankfurt fahren zu dürfen.
Nach der Messe dann mit Kollegen noch um die Häuser ziehen, tiefgründige Gespräche führen, den Grund von Biergläsern erkunden, den Boden von Weingläsern ergründen, eine Runde ausgeben, obwohl man es sich nicht leisten kann und mit der kleinen Brillenträgerin auf der Toilette fummeln, aber nicht zum Zuge kommen, weil sie es in ihrem betrunkenen Kopf wichtiger findet sich mit anderen ein Großraumtaxi zu teilen, als mit ihm aufs Hotelzimmer zu kommen.
Simon drehte vorsichtig den Kopf zur Seite, um zu sehen wie spät es ist. Sein Kopf fühlte sich unangenehm leicht an, als wäre sein Hirn in eine Lache Restalkohol gebettet.
Eine dumme Sache, am nächsten Morgen erwachen und immer noch betrunken zu sein.
Träge ging er seine Optionen durch, den Kreislauf anregen durch körperliche Betätigung oder eine kalte Dusche, viel Kaffee trinken, etwas in den Magen bekommen, Frühstück.
Mitten in seine Überlegungen hinein bemerkte er seinen Morgenständer. Daran musste die Brillenträgerin Schuld sein. Er spulte seine Erinnerungen wieder bis an den Punkt zurück, wo er mit ihr vor der Türe zur Herrentoilette gestanden hatte, ein langer, wilder Zungenkuss und seine Hand auf ihren kleinen, festen Busen. Simon hatte jetzt seine Erektion in der Hand, war sich aber unschlüssig was er tun sollte.
"Wie hieß die Kleine nur?" Er spürte, dass er wieder wegdöste.
Lange konnte Simon nicht weggetreten gewesen sein, denn als er wieder die Augen aufschlug, hielt er noch immer seine Erektion in der Hand, allerdings war er nicht mehr alleine, sondern wurde von einem asiatischen Zimmermädchen beobachtet, das im Türrahmen zum Bad stand.
"Roomservice.", lächelte sie.
Simon nickte. "Lassen sie sich nicht aufhalten."
Sie ließ sich tatsächlich nicht abhalten, leerte den Papierkorb, stellte Dinge wieder auf ihren richtigen Platz und wischte flüchtig Staub. Jedes Mal, wenn sie in Simons Richtung blickte, lächelte sie ihn freundlich an.
Simon bewegte der Probe halber und ohne rechte Überzeugung seine rechte Hand, doch seine Erektion zeigte keine Reaktion und blieb einfach nur steif und hart. Er hatte gewartet, bis das Zimmermädchen ihm den Rücken zukehrte, aber sie hatte es dennoch irgendwie bemerkt und fragte ihn lächelnd, ob er ein Problem habe. Sie schien irgendwie belustigt.
"Nein, kein Problem. Es ist kompliziert. Gestern wollte er, aber durfte nicht. Jetzt darf er vielleicht, will nicht, könnte aber, wenn er wollte." Simon überdachte kurz das Gesagte und fand es wenig verständlich. "Wie gesagt, es ist kompliziert."
"Vielleicht kann ich helfen.", sagte das Zimmermädchen, kletterte zu Simon auf das Bett und nahm ihm seinen Morgenständer aus der Hand.
Offensichtlich konnte sie helfen. Bei ihrer Berührung erwachte seine Erektion sofort zu leben, war nicht länger ein fleischerner Monolith, sondern ein pulsierendes Organ, als sei ein Funke übergesprungen.
"Ich glaube, er kann, er will, aber darf er auch?"
"Selbst wenn er nicht dürfte, jetzt würde er sowieso nicht mehr auf mich hören".
Das asiatische Zimmermädchen blickte Simon aus grünen, mandelförmigen Augen fragend an.
"Er darf, herzlich gerne."
Sie streichelte Simons Glied wieder und die Reaktion war freudig erregt. Das Zimmermädchen strich sich eine Strähne ihres langen, schwarzen Haares hinters Ohr.
"Ich mache sauber.", erklärte sie und beugte sich vor.
Waren die Reaktionen freudig gewesen, als sie ihn in die Hand genommen hatte, so waren sie jetzt, da sie ihn küsste, begeistert.
Simon schloss die Augen und genoss das Saubermachen, das ein komplizierter Tanz aus Saugen, Streicheln mit dem Mund und Einsatz der Zunge war, der sich allmählich steigerte.
Die Zungenspitze wurde kecker, das Saugen kräftiger und die Lippen fordernder, bis das Zimmermädchen kurz unterbrach, um ihr Kleid hochzuziehen und sich ihres mädchenhaften Schlüpfers zu entledigen.
"Warte.", sagte Simon, dessen dem Restalkohol geschuldete Benommenheit sich in Wohlgefallen aufgelöst hatte.
Er legte eine Hand zwischen ihre Beine und fand sie dort nass. Sie ließ ihn bereitwillig mit ihren Schamlippen spielen und legte den Kopf in den Nacken, als er ihre Perle fand.
Jetzt wollte Simon sie ganz, zog ihr die Zimmermädchenuniform über den Kopf und küsste sie leidenschaftlich, während er ihre Brüste streichelte.
"Keine Zeit.", flüsterte sie und führte ihn bestimmt an ihre Scham.
Sie liebten sich innig und kosteten den Körper des anderen aus, zuerst langsam und behutsam. Sie war oben und ritt ihn mit schaukelnden Bewegungen, die allmählich intensiver wurden, während er sie aufmerksam betrachtete, ihren halb geöffneten Mund, die flatternden Lider und ihren nach innen gerichteten Blick.
Nachdem sie vor ihm gekommen war, durfte sich Simon eine Position aussuchen. Er ließ vor sich knien und nahm sie von hinten, wo er den himmlischen Anblick ihres samtenen, runden Pos vor Augen hatte.
Sie löste sehr schnell aus seiner Umarmung, kaum dass er gekommen war, und verschwand im Bad. Als sie von dort zurückkehrte, hatte sie sich von der Geliebten wieder zurück ins Zimmermädchen verwandelt, das schnell ihre Putzutensilien einsammelte und grußlos verschwinden wollte.
"Du gehst?", fragte Simon. "Einfach so?"
"Nicht da.", sagte das Zimmermädchen und schüttelte heftig den Kopf. "Nur Traum."

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Re: Zimmerservice

Beitragvon Glaukos » 03.02.2011, 01:19

... ist ja unheimlich nett, dass da jemand meine amüsanten erlebnisse in prosa gießt, merci ;)

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Re: Zimmerservice

Beitragvon Glaukos » 03.02.2011, 01:19

hamilkar ist auch ein prima name, erinnert mich irgendwie an eine gewisse salambô, kann das sein?

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Re: Zimmerservice

Beitragvon Glaukos » 03.02.2011, 01:21

korrekturtipp:
bei wörtlicher rede wird, sofern nach ihrem ende ein satzzeichen folgt, innerhalb der wörtlichen rede kein abschließendes satzzeichen eingefügt.
also: eines genügt. innen ODER außen.

Hamilkar Schass
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Re: Zimmerservice

Beitragvon Hamilkar Schass » 03.02.2011, 13:26

Ja, Gustave Flaubert hat sich des berühmtesten Hamilkar angenommen, des Vaters von Hannibal, aber der Name hat sich über Europa verbreitet und es gibt auch andere Hamilkars.

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Re: Zimmerservice

Beitragvon Glaukos » 03.02.2011, 18:13

o.k., klang wie ein kunstname.

sag mal, was interessiert dich so an dem thema erotik?
läuft man da nicht inzwischen gefahr, im mainstream zu schwimmen?
du schreibst ja auf eine - wie ich finde - ironische weise, und das gefällt mir.


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