Schatten
Verfasst: 04.11.2009, 17:20
Ein schnell pochendes Herz, im gleichklang mit den raschen Schritten auf dem aufgesprungenen Kopfsteinpflaster. Schwere, morgenzähe Dunkelheit wie ein erstickendes Leichentuch über allem. Kahle Bäume und Äste. Kälte und lange Schatten von dem defekt flackernden Licht der Straßenlaternen; steriles Neonlicht.
5 Minuten bis zur Bushaltestelle, jeden Schultag.
Und jeden Tag dieselbe, vermeintlich unbegründete Angst.
Es huschte schwarz durch die fast menschenleeren Gassen. So leicht zu erkennen, auffällig, ja, aber unsichtbar. Wie jene Schatten, die man im ängstlichen Verfolgungswahn sieht, in einem Anfug von Shizophrenie, wenn man die Nachrichten des Vorabends gesehen hat, die man für Einbildung hält, weil sie fort sind, wenn man sich nach ihnen umdreht, nur eine böse Erscheinung angesichts der manschlichen Schlechtigkeit, ein alp, der aus den eigenen wilden Träumen entflieht. Einer jener, den die Sinne nur kurz erhaschen und den die Angst vor der Wahrheit als Täuschung, als Geburt der eigenen Ruhelosigkeit abtut und rasch verdrängt. Und deshalb war er unsichtbar. Denn er ist einer jener Schatten im Schatten der Nacht, die man nie als die suchende Gestalt annimmt, die es ist- weil unser Verstand uns blendet, über das, was wir nicht sehen wollen. In der Finsternis wimmelt die Stadt von diesen lebenden Schatten, die sich unter dem Schutzschirm unserer trüglichen Gewissheit zu verbergen wissen...
Stets dieselbe Angst.
"Gestern wurde wieder ein Mädchen ermordet aufgefunden"
Das Echo von Peter Klöppels Stimme.
War da nicht ein Schatten?
Unsinn. Der tod stieß anderen zu.
Ein Stück Finsternis, das sich aus einem Hauseingang löst. Ein stählernes Glänzen unter dem mitleidlosen Schein der Straßenlichter. Ein Stöhnen. Ein dumpfer Aufprall. Alles ganz-geradezu kinder- leicht.
Ein Gesicht im Staub des grauen Asphalts und leere, starrende Augen.
Rotes Sickern aus einem jungen Leib.
Töten um des Tötens willen.
Ein zufriedenes, perverses Lächeln. Ungerührt und mit einer grausamen Nachahmung von Unbefangenheit. Ein Anflug von Amüsement.
Der Mann ging weiter, als sei nichts geschehen; der süßlich-metallische Geruch lag noch in der Luft. Und ann wurde der Schatten wieder eins mit der Dunkelheit. Selbst wenn man ihn bestrafte- das Mädchen brachte es nicht zurück.
Manchmal hilft es nichts.
Geh nicht mit Fremden. Wende dich an Passanten. Sage niemandem deinen Namen. ...
Manchmal nützt es nichts.
Und alles, was bleibt, ist die Gewissheit: Der Tod stößt anderen zu.
Freue mich über commis! ( Innere Stimme:Ach, immer dieselbe Leier! Fällt dir nichts neues ein?)
5 Minuten bis zur Bushaltestelle, jeden Schultag.
Und jeden Tag dieselbe, vermeintlich unbegründete Angst.
Es huschte schwarz durch die fast menschenleeren Gassen. So leicht zu erkennen, auffällig, ja, aber unsichtbar. Wie jene Schatten, die man im ängstlichen Verfolgungswahn sieht, in einem Anfug von Shizophrenie, wenn man die Nachrichten des Vorabends gesehen hat, die man für Einbildung hält, weil sie fort sind, wenn man sich nach ihnen umdreht, nur eine böse Erscheinung angesichts der manschlichen Schlechtigkeit, ein alp, der aus den eigenen wilden Träumen entflieht. Einer jener, den die Sinne nur kurz erhaschen und den die Angst vor der Wahrheit als Täuschung, als Geburt der eigenen Ruhelosigkeit abtut und rasch verdrängt. Und deshalb war er unsichtbar. Denn er ist einer jener Schatten im Schatten der Nacht, die man nie als die suchende Gestalt annimmt, die es ist- weil unser Verstand uns blendet, über das, was wir nicht sehen wollen. In der Finsternis wimmelt die Stadt von diesen lebenden Schatten, die sich unter dem Schutzschirm unserer trüglichen Gewissheit zu verbergen wissen...
Stets dieselbe Angst.
"Gestern wurde wieder ein Mädchen ermordet aufgefunden"
Das Echo von Peter Klöppels Stimme.
War da nicht ein Schatten?
Unsinn. Der tod stieß anderen zu.
Ein Stück Finsternis, das sich aus einem Hauseingang löst. Ein stählernes Glänzen unter dem mitleidlosen Schein der Straßenlichter. Ein Stöhnen. Ein dumpfer Aufprall. Alles ganz-geradezu kinder- leicht.
Ein Gesicht im Staub des grauen Asphalts und leere, starrende Augen.
Rotes Sickern aus einem jungen Leib.
Töten um des Tötens willen.
Ein zufriedenes, perverses Lächeln. Ungerührt und mit einer grausamen Nachahmung von Unbefangenheit. Ein Anflug von Amüsement.
Der Mann ging weiter, als sei nichts geschehen; der süßlich-metallische Geruch lag noch in der Luft. Und ann wurde der Schatten wieder eins mit der Dunkelheit. Selbst wenn man ihn bestrafte- das Mädchen brachte es nicht zurück.
Manchmal hilft es nichts.
Geh nicht mit Fremden. Wende dich an Passanten. Sage niemandem deinen Namen. ...
Manchmal nützt es nichts.
Und alles, was bleibt, ist die Gewissheit: Der Tod stößt anderen zu.
Freue mich über commis! ( Innere Stimme:Ach, immer dieselbe Leier! Fällt dir nichts neues ein?)