Ein Versuch - Über Traurigkeit zur Freude
Verfasst: 25.10.2009, 01:03
Erschrocken schaut er in den Spiegel. Beim Versuch die Mundwinkel zu einem Lächeln hochzuziehen, wird er sich seiner Heuchelei bewusst. Seine Augenringe verstellen dem Einzug der Heiterkeit den Weg. Beim minutenlangen Betrachten seiner finster gewordenen Augen zeichnet sich das Gesicht eines alten Mannes im Spiegelbild ab. Sein Körper erzittert vor diesem Anblick. Der Ekel treibt ihn in die Küche, wo er starrend vor dem Fenster verharrt. Der Anblick der Häuser macht ihn müde.
Rauch quillt aus den Mündern. Juve reibt sich die Augen ihm fällt es schwer die Gesichter der beiden ihm Gegenübersitzenden auszumachen, so verraucht ist es in der kleinen Bar. Juves weiches Gesicht stört sich an der kratzenden Luft. Er mag diesen Ort nicht, fühlt sich eingeengt. Seine Gedanken hängen am Glanz der Ferne, draußen möchte er sein, jetzt in diesem Moment ganz draußen.
„Ein Helles, bitte.“
„Ja, wenn sie einmal dabei sind, dann hätte ich bitte einen Schwarztee“
„Und Sie junger Mann, was darf es bei Ihnen sein?“
Juve entgegnet mit unbeteiligter Mine. „Für mich auch ein Helles.“
Der Kellner tritt mit den bestellten Getränken an den Tisch. Andrea fragt ihn ob er auch etwas zu knappern vorbeibringen könnte und zwinkert ihm mit dem linken Auge zu. Der Kellner verlässt verunsichert den runden Tisch.
„Ist der süß.“
„Ach was, Andrea, als ob es nichts wichtigeres gäbe“ knurrt Nils.
„Was denn ich werde ja wohl noch liebäugeln dürfen“
„Liebäugeln nennst du das?“
„Genau Liebäugeln“
„Du bist verkrampft anzüglich, wie eine beschränkte Hure“
„Was sagst du da, jetzt reicht es ja wohl.“
Juve verdreht die Augen. Er schaut aus dem kleinen Fenster, beobachtet die flimmernde Straßenlaterne. Sie flimmert als gäbe sie einen Takt vor, der ihm im Kopf zu Der Ode an die Freude gerinnt. Die Leichtigkeit der stolzen Melodie überwiegt die Schwere des Dunstes im Raum. Er verspürt den Drang aufzustehen und zu singen. Dabei malt er sich aus, wie er verbrüdert mit den Gästen der Bar anstößt. Schunkelnd in den Armen Fremder. Rausch der Gemeinsamkeit, der Freiheit in der Einigkeit. Andrea pustet ihm eine Rauchwolke ins Gesicht, woraufhin er die Melodie vergisst.
„Juve, was ist los mit dir.“ Fragt Andrea.
„Mit mir, was soll denn lossein“ schießt es aus ihm heraus, in der Hoffnung auf diese Weise glaubwürdiger zu erscheinen.
„Was gibt es denn da draußen zu sehen?“ springt Nils ein.
„Ach, nur das flimmernde Licht.“
„Die wollen mir den Dezember kein frei geben, keinen einzigen Tag. Bei uns ist eine schwanger und die Firma kann sich keinen Ersatz leisten.“ Flucht Andrea.
„Lass uns heute nicht über die Arbeit reden.“ Sagt Nils.
„Tut mir leid, aber das lässt mir keine Ruh.“
Beim Blick auf die Häuser werden ihm seine fernen Wünsche klar. Er denkt an zu Hause ohne zu wissen wo das ist. Er denkt an die Liebe ohne zu ahnen dass es sie gibt. Er sieht sich im Meer ohne zu spüren, dass es fehlt. Mit seinen Tränen vermischt sich die Erinnerung an die helle Strasse die ihm geebnet seinen Schulweg. Er geht aus der Haustür, grüßt den Nachbarn, der jeden Tag die gelben Säcke vor die Tür stellt. Ihn fragt, wann er denn Ferien hätte. Er überlegt nicht lang um, bald, zu erwidern. Die Gerüche des schwarzen Asphalt von der Sonne aufgesogen, drücken in seinem Kopf. Die unendlich vielen Male die er diesen Weg gegangen, liegen jetzt so unbedeutend weit weg. Mit den vergangenen Wegen, gehen in ihm Unschuld, Frohmut und Sinn. Die bedeutenden Taten, die auf dem Fußweg, erträumt, verlieren sich in seiner Einsamkeit.
Rauch quillt aus den Mündern. Juve reibt sich die Augen ihm fällt es schwer die Gesichter der beiden ihm Gegenübersitzenden auszumachen, so verraucht ist es in der kleinen Bar. Juves weiches Gesicht stört sich an der kratzenden Luft. Er mag diesen Ort nicht, fühlt sich eingeengt. Seine Gedanken hängen am Glanz der Ferne, draußen möchte er sein, jetzt in diesem Moment ganz draußen.
„Ein Helles, bitte.“
„Ja, wenn sie einmal dabei sind, dann hätte ich bitte einen Schwarztee“
„Und Sie junger Mann, was darf es bei Ihnen sein?“
Juve entgegnet mit unbeteiligter Mine. „Für mich auch ein Helles.“
Der Kellner tritt mit den bestellten Getränken an den Tisch. Andrea fragt ihn ob er auch etwas zu knappern vorbeibringen könnte und zwinkert ihm mit dem linken Auge zu. Der Kellner verlässt verunsichert den runden Tisch.
„Ist der süß.“
„Ach was, Andrea, als ob es nichts wichtigeres gäbe“ knurrt Nils.
„Was denn ich werde ja wohl noch liebäugeln dürfen“
„Liebäugeln nennst du das?“
„Genau Liebäugeln“
„Du bist verkrampft anzüglich, wie eine beschränkte Hure“
„Was sagst du da, jetzt reicht es ja wohl.“
Juve verdreht die Augen. Er schaut aus dem kleinen Fenster, beobachtet die flimmernde Straßenlaterne. Sie flimmert als gäbe sie einen Takt vor, der ihm im Kopf zu Der Ode an die Freude gerinnt. Die Leichtigkeit der stolzen Melodie überwiegt die Schwere des Dunstes im Raum. Er verspürt den Drang aufzustehen und zu singen. Dabei malt er sich aus, wie er verbrüdert mit den Gästen der Bar anstößt. Schunkelnd in den Armen Fremder. Rausch der Gemeinsamkeit, der Freiheit in der Einigkeit. Andrea pustet ihm eine Rauchwolke ins Gesicht, woraufhin er die Melodie vergisst.
„Juve, was ist los mit dir.“ Fragt Andrea.
„Mit mir, was soll denn lossein“ schießt es aus ihm heraus, in der Hoffnung auf diese Weise glaubwürdiger zu erscheinen.
„Was gibt es denn da draußen zu sehen?“ springt Nils ein.
„Ach, nur das flimmernde Licht.“
„Die wollen mir den Dezember kein frei geben, keinen einzigen Tag. Bei uns ist eine schwanger und die Firma kann sich keinen Ersatz leisten.“ Flucht Andrea.
„Lass uns heute nicht über die Arbeit reden.“ Sagt Nils.
„Tut mir leid, aber das lässt mir keine Ruh.“
Beim Blick auf die Häuser werden ihm seine fernen Wünsche klar. Er denkt an zu Hause ohne zu wissen wo das ist. Er denkt an die Liebe ohne zu ahnen dass es sie gibt. Er sieht sich im Meer ohne zu spüren, dass es fehlt. Mit seinen Tränen vermischt sich die Erinnerung an die helle Strasse die ihm geebnet seinen Schulweg. Er geht aus der Haustür, grüßt den Nachbarn, der jeden Tag die gelben Säcke vor die Tür stellt. Ihn fragt, wann er denn Ferien hätte. Er überlegt nicht lang um, bald, zu erwidern. Die Gerüche des schwarzen Asphalt von der Sonne aufgesogen, drücken in seinem Kopf. Die unendlich vielen Male die er diesen Weg gegangen, liegen jetzt so unbedeutend weit weg. Mit den vergangenen Wegen, gehen in ihm Unschuld, Frohmut und Sinn. Die bedeutenden Taten, die auf dem Fußweg, erträumt, verlieren sich in seiner Einsamkeit.