SJ - Teil 1 (Die Krise)
Verfasst: 14.10.2009, 14:12
Spitzenjournalismus – Teil 1
Sparte: Sport
Thema: Fußball
Überschrift: Die Krise
Und dann war da am Schluss dieser weinende Fan. Ihm liefen die Tränen die Wangen hinunter und er schluchzte bitterlich. Was für ein schlimmes Sinnbild für den BPG Morschenreuth! Nichts geht mehr. Nur drei Siege stehen acht Niederlagen gegenüber und Trainer Rainer Kuselbecke fiel es nach dem 1:4 beim SFH Rudershausen schwer, die Fassung zu bewahren. Als er sich gefangen hatte, sagte er uns exklusiv: „Wir schießen zu wenig Tore. Und kassieren zu viele.“
Haargenau auf den Punkt so ist es. Voll doll erschütternd. In so einer Situation fragt man nach Gründen. Das taten auch wir. Kapitän Frank Schertau fragten wir zuerst. Er sagte: „Da brauchen wir nicht drum rum reden. Wir haben zu wenig Punkte.“ Woran das liegt? „Wenn wir das wüssten, würden wir es abstellen. Könnte sein, dass wir zu wenig Tore schießen.“ Gleich am Tag danach gab es eine Mannschaftssitzung. Bei Bier und leckeren Lachsbrötchen wurde die Krise brutal aufgearbeitet. Die Spieler jedoch bekamen einen Maulkorb. Niemand durfte mit der Presse reden. Präsident Holger Franksche (schmatzend): „In so einer Situation ist es besser, wir arbeiten an uns, statt zu reden.“ Woran genau? „Wir müssen mal wieder gewinnen.“ Wie das gehen soll: „Einfach ein Tor mehr schießen als der Gegner.“ Wie wahr!
Doch es wird schwer. Denn die Mannschaft schießt zu wenig Tore. Sie kassiert aber zu viele. Deshalb hat sie zu wenig Punkte. Da leidet natürlich das Selbstvertrauen. Und dann schießt man noch weniger Tore. Und kassiert noch mehr. Irgendwann trifft man überhaupt nicht mehr und der Gegner haut einem permanent die Dinger rein. Ganz gemein jubeln die Anderen dann immer und wenn nicht bald das Erfolgserlebnis kommt, kriegt man einen mentalen Negativlauf. Brrrrrr, ein Teufelskreis! Aber jeder, der mal selber gespielt hat, der weiß doch, wie das ist. Trainer Kuselbecke jedenfalls analysiert messerscharf: „Noch ist nichts verloren. Also nicht viel. Wenn wir jetzt gewinnen, wird alles gut. Wenn nicht, dann wird später alles gut. In der Krise liegt auch eine Chance.“ Man darf gespannt sein, ob diesen Worten Taten folgen werden im Stadion an der Fetten Eiche. Es ist fünf vor Zwölf. Oder so.
Sparte: Sport
Thema: Fußball
Überschrift: Die Krise
Und dann war da am Schluss dieser weinende Fan. Ihm liefen die Tränen die Wangen hinunter und er schluchzte bitterlich. Was für ein schlimmes Sinnbild für den BPG Morschenreuth! Nichts geht mehr. Nur drei Siege stehen acht Niederlagen gegenüber und Trainer Rainer Kuselbecke fiel es nach dem 1:4 beim SFH Rudershausen schwer, die Fassung zu bewahren. Als er sich gefangen hatte, sagte er uns exklusiv: „Wir schießen zu wenig Tore. Und kassieren zu viele.“
Haargenau auf den Punkt so ist es. Voll doll erschütternd. In so einer Situation fragt man nach Gründen. Das taten auch wir. Kapitän Frank Schertau fragten wir zuerst. Er sagte: „Da brauchen wir nicht drum rum reden. Wir haben zu wenig Punkte.“ Woran das liegt? „Wenn wir das wüssten, würden wir es abstellen. Könnte sein, dass wir zu wenig Tore schießen.“ Gleich am Tag danach gab es eine Mannschaftssitzung. Bei Bier und leckeren Lachsbrötchen wurde die Krise brutal aufgearbeitet. Die Spieler jedoch bekamen einen Maulkorb. Niemand durfte mit der Presse reden. Präsident Holger Franksche (schmatzend): „In so einer Situation ist es besser, wir arbeiten an uns, statt zu reden.“ Woran genau? „Wir müssen mal wieder gewinnen.“ Wie das gehen soll: „Einfach ein Tor mehr schießen als der Gegner.“ Wie wahr!
Doch es wird schwer. Denn die Mannschaft schießt zu wenig Tore. Sie kassiert aber zu viele. Deshalb hat sie zu wenig Punkte. Da leidet natürlich das Selbstvertrauen. Und dann schießt man noch weniger Tore. Und kassiert noch mehr. Irgendwann trifft man überhaupt nicht mehr und der Gegner haut einem permanent die Dinger rein. Ganz gemein jubeln die Anderen dann immer und wenn nicht bald das Erfolgserlebnis kommt, kriegt man einen mentalen Negativlauf. Brrrrrr, ein Teufelskreis! Aber jeder, der mal selber gespielt hat, der weiß doch, wie das ist. Trainer Kuselbecke jedenfalls analysiert messerscharf: „Noch ist nichts verloren. Also nicht viel. Wenn wir jetzt gewinnen, wird alles gut. Wenn nicht, dann wird später alles gut. In der Krise liegt auch eine Chance.“ Man darf gespannt sein, ob diesen Worten Taten folgen werden im Stadion an der Fetten Eiche. Es ist fünf vor Zwölf. Oder so.

Deine Kritik ist korrekt. Es ist manchmal etwas zu überzogen. Besonders die Stelle, die Du erwähnst. Dem Text fehlt die Feinjustierung. Ich könnte jetzt sagen "War nur eine Fingerübung" - so war es sogar - aber die Wahrheit ist, dass ich mich nach langer Zeit nicht traue, Texte zu schreiben, mit denen ich einen hohen Anspruch verbinde. So kann ich mich prima hinter der Aussage "War nur eine Fingerübung" verstecken. Ist momentan noch ein guter Schutz für mich.