jede Messe nach dem Schlusssegen
sah sich ein Tunichtgut veranlasst
an der Orgel zu improvisieren_ nicht
weil er es konnte sondern es wollte
Gott hatte Sendepause er das Sagen
Berührungsängste waren ihm fremd
feine Zwischentöne nicht sein Metier
bereit mit beiden Händen in den
Eingeweiden der Königin zu wühlen
schiss er auf alles und sich nichts
Bachs Kunst der Fuge diente ihm als
Inspiration und geeignet Alibi um
»wer Ohren hat der höre« im Sinne
von »wer Pranken hat der schlage«
wie ihm just zumute war zu deuten
so jagte er besinnungslos Manuale
hinauf und Pedale hinunter sah sich
als unangefochten Dux zwang den
Comes in die tiefen Pfeifen und die
oberen Register sich auszuziehen
all jene die es nicht zeitgerecht vor
die Pforte schafften ehe er sich flott
ins Nirvana modulierte am Flüchten
ich_ hellhörig Bub im Versteck unter
der Empore sah dafür keinen Anlass
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