Mir geht es ähnlich wie Stevo - große Gefühle beflügeln sehr, schöne wie schlechte. Allerdings ist hier Vorsicht angebracht - ich habe festgestellt, dass ich, wenn ich zum Beipiel verliebt bin und übers verliebt sein schreibe, viel Disziplin brauche, um nicht in grausigen Kitsch abzugleiten. Als ebenfalls sehr nützlich fürs Schreiben haben sich bei mir aufgestaute Energien - Lust, Aggression, was auch immer - erwiesen. Sehr hilfreich ist für mich, beim Schreiben Musik zu hören. Ich notiere bei einem längeren Text immer alle Künstler, deren Werke ich beim Schreiben höre, weil ich Ihnen mit einem kleinen Vorwort danken will, wenn ich es irgendwann doch mal schaffe, verlegt zu werden. Die Musik, die ich bei der Arbeit höre, ist extrem wichtig, ohne geht es nicht sehr gut.
Zufriedenheit schadet und nutzt bei mir nicht. Sehr schädlich ist Zeitdruck oder Langeweile. Langeweile ist am schlimmsten, ich bin dann so antriebslos, dass ich nicht in der Lage bin, mir durch Schreiben die Langeweile zu vertreiben. Ausserdem kann ich nur konzentriert schreiben, wenn ich ungestört bin. Bei drei kleinen Kindern ist das zuweilen ein Problem
Was Drogen angeht: Ich bekenne - trinken hilft bei mir. Wenn ich beim Schreiben Alkohol trinke (was ich - zur Ehrenrettungs sei's gesagt - nicht immer tue) ist das Zeug allerdings verglichsweise teuer und hochprozentig, und da ich besoffen absolut nicht schreiben kann (jedenfalls keine Prosa) hält sich der Konsum sehr in Grenzen. Ach ja - und bevor ich hier das Klischee des Whiskyliteraten pflege (denn es handelt sich um Whisky): ebenso gut (wirklich!!!) zum Schreiben eignet sich für mich grüner Tee. Keine Erfahrungen mit Kiffen und Schreiben. Mit Kiffen habe ich andere... aber lassen wir das.
Gegen eine Schreibblockade hilft allerdings meiner Erfahrung nach kein Schnaps, kein Tee und auch sonst nichts - nur Disziplin. Schreiben, so mühsam es auch ist, oder zumindest in Ruhe über das zu Schreibende nachdenken. Jeden Tag!
Tja - ich hoffe, dass das irgendwie hilfreich war...
